Geothermie – nachhaltiges Klimakonzept für Logistikimmobilien
Beim Bau von Logistikimmobilien steht immer häufiger die Nachhaltigkeitsfrage im Fokus. Wie kann das Gebäude möglichst energieautark und ressourcenschonend gebaut und anschließend genutzt werden? Ein Klimakonzept, das auf Geothermie baut, ist für eine umweltbewusste und nachhaltige Energieversorgung eine passende Lösung.
Unter dem Begriff Geothermie (oder, umgangssprachlich bekannter, Erdwärme) versteht man die Wärme, die im zugänglichen Teil der Erdkruste gespeichert ist. Sie kann zum Heizen, Kühlen oder zur Stromerzeugung genutzt werden und stellt damit eine wertvolle Ressource dar. Im Gegensatz zu anderen emissionsfreien Arten der Energiegewinnung bietet die Geothermie den großen Vorteil, dass sie unabhängig von äußeren Wettereinflüssen ist – braucht es bei Photovoltaik- oder Windkraftanlagen die passenden Wetterbedingungen, so liefert die Geothermie konstant Energie.
In Deutschland ist mit Geothermie zumeist die oberflächennahe Erdwärme gemeint, die mit Bohrungen bis zu einer Tiefe von 400 Metern erreicht werden kann. Zwar befinden die Temperaturen sich dort unterhalb der 20 Grad-Marke, das reicht jedoch in Verbindung mit einem Wärmepumpenkreislauf aus, um Immobilien zu beheizen. Hierfür werden Erdwärmesonden in der Tiefe installiert, die der Wärmeübertragung dienen. Sie entziehen dem Erdreich Wärme (Heizen) oder geben Wärme an dieses ab (Kühlen).
Natürlich gibt es gewisse Bedingungen, die an die potenzielle Nutzung von Geothermie geknüpft sind: Die Baufläche darf sich nicht in einem Wasserschutzgebiet befinden, es muss zudem ausreichend Platz für die Tiefenbohrungen vorhanden sein – kleine Flächen eignen sich hierfür also nicht. Außerdem sind modernste Isolierverfahren notwendig, damit äußere Temperaturschwankungen die Klimatisierung nicht erschweren.
Wie das in der Praxis umgesetzt werden kann, zeigt die Hasenkamp Group, die seit 2008 nachhaltige Kunstlager betreibt und dafür Investitionen von rund 100 Millionen Euro bereitstellt. Aktuell wird in Frechen ein weiteres emissionsfreies Kunstlager gebaut – die vier „großen Geschwister“ stehen in München, Wien, Brüssel und Amsterdam. Die zur Gebäudeklimatisierung benötigte Energie wird aus der Erde bezogen: 42 Bohrungen in bis zu 80 Meter Tiefe sorgen in Frechen dafür, dass die notwendige Erdwärme geliefert wird. Der Strom für die Gebäudenutzung stammt ebenfalls aus erneuerbaren Quellen, unter anderem aus der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes. Der Clou: Selbst die „musealen“ Bedingungen von 20 Grad Celsius bei rund 55 Prozent Luftfeuchtigkeit, die bei der Lagerung von Kunst erforderlich sind, können so problemlos eingehalten werden. Modernste Isolierverfahren zum Schutz vor äußeren Temperaturschwankungen runden das Konzept ab.
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Verfasserin: Franziska Steffes