Initiative „Power of Logistics“

Boris Kretzinger • 31. Juli 2023

Umweltfreundliche Energieerzeugung wird angesichts des Klimawandels immer wichtiger. Besonders im Bereich der Industrie und Wirtschaft bewegt sich gerade viel, um klimafreundliche Konzepte in der Praxis zu verwirklichen. Ein Beispiel dafür sind Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Industrie- und Logistikgebäuden. Auch wenn immer mehr Unternehmen diese Art der Stromerzeugung für sich nutzen, gibt es noch eine Menge ungenutztes Potential in diesem Bereich. Dieses sichtbar zu machen – dafür setzt sich die Initiative „Power of Logistics“ der Bundesvereinigung Logistik e.V. ein.

In den letzten zehn Jahren sind rund 50 Millionen Quadratmeter Dachfläche auf deutschen Logistikimmobilien entstanden. 30 Millionen davon eignen sich hervorragend zur Installation von Photovoltaik-Anlagen – jedoch wurde bisher nur ein geringer Teil davon für diesen Zweck genutzt. Die Menge an Solarstrom, der so erzeugt werden könnte, würde vor allem bei großen Logistikimmobilien nicht nur für den Eigenbedarf reichen, sondern könnte auch ins öffentliche Netz eingespeist werden, um Kommunen und Städte bei der klimafreundlichen Energieversorgung zu unterstützen. So könnten allein auf den Dachflächen der Logistikimmobilien, die von 2012 bis 2022 neu gebaut wurden, 2,5 Terawattstunden Solarstrom erzeugt werden, wodurch rund 960.000 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden könnten. Bei besonders starker Sonneneinstrahlung könnte der überschüssige Strom auch für die Herstellung von Wasserstoff eingesetzt werden, um die Belastung des Stromnetzes zu verringern. Dieser kann dann beispielsweise als Kraftstoff für Fahrzeuge genutzt werden.

 

Die Initiative „Power of Logistics“ beschäftigt sich aber nicht nur mit Photovoltaikanlagen, auch wenn diese den größten Teil der umweltfreundlichen Energieerzeugung bei Logistikimmobilien ausmachen. Zur Diskussion steht auch, wie Windräder in Gewerbeparks, Blockkraftheizwerke und Wasser-Wärmepumpen eingesetzt werden können, um klimafreundliche Energie zu produzieren und umliegende Gemeinden und Städte zu unterstützen. Kuno Neumeier, CEO der Logivest Gruppe, Sprecher des Themenkreises Logistikimmobilien der BVL und Initiator der Initiative erklärt dazu: „Mit der Initiative ‚Power of Logistics‘ möchten wir das Potential von Logistikimmobilien für die Energiewende hervorheben und den Ausbau regenerativer Energien sowie die Nutzung überschüssiger Kapazitäten aus der Logistik vorantreiben.“ Dafür müssen Logistik-Initiativen aus ganz Deutschland sowie Stakeholder aus der Logistik- und Logistikimmobilienbranche vereint und Hürden genommen werden. Prozesse wie die Planung, Materialbeschaffung, Installation und Netzanbindung sollen mithilfe der Initiative ebenso vereinfacht werden wie der bürokratische Aufwand.

 

Neben dem Nachhaltigkeitsgedanken steht auch der Ruf der Logistik im Vordergrund der „Power of Logistics“-Initiative – denn viele Menschen verbinden mit dem Begriff „Logistik“ eher Dinge wie Verkehrsstau und Luftverschmutzung. Deshalb ist es laut Kuno Neumeier an der Zeit, ein Umdenken in der Gesellschaft zu bewirken. Das Einspeisen von klimafreundlich produziertem Strom der Logistikimmobilien ins öffentliche Netz würde einen Mehrwert für die Region schaffen und könnte so das Ansehen der Logistik steigern. 




Autor: Boris Kretzinger

27. August 2025
Ladesäulen für elektrisch betriebene Fahrzeuge sind ein zunehmend wichtiges Thema für die Logistik. Die „Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur“ des Bundesverkehrsministeriums arbeitet am Aufbau eines entsprechenden Netzes, doch immer mehr Energieversorger und Speditionen nehmen das Heft beim Thema E-Lkw selbst in die Hand –das wirkt sich auf den Bau neuer sowie die Erweiterung bestehender Logistikimmobilien aus. Bis 2030 soll es in Deutschland rund 300 Lkw-Ladestationen entlang von Autobahnen geben, europaweit sogar mehr als 2.000 – diese Zahlen sind bereits in einer entsprechenden EU-Verordnung als Mindestziele festgelegt. Derzeit (2025) werden hierzulande knapp zehn Prozent dieser Zielvorgabe erreicht. Logistiker haben längst selbst Initiative ergriffen und an zahlreichen eigenen Standorten entsprechende Ladestationen für ihren elektrifizierten Fuhrpark installiert. Der Bedarf wächst ebenso stetig wie die Zahl der E-Lkw: Rund 80.000 von ihnen rollen aktuell über Deutschlands Straßen. Und immer öfter entscheiden sich auch kleinere Speditionen für die nachhaltigen Fahrzeuge. Eine deutschlandweite Übersicht der Ladesäulen auf Speditionshöfen fehlt allerdings bislang, weil sie als nicht-öffentliche Ladepunkte nicht von Registern wie dem der „Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur“ des Bundesverkehrsministeriums erfasst werden. Dabei könnten sie einen wesentlichen Teil zum Erfolg des Ladeausbaus beitragen. Denn damit der anhaltende Boom der E-Lkw nicht ins Stocken gerät, muss auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur an Logistikstandorten beschleunigt werden: Ohne Stromzapfsäule auf dem eigenen Speditionsgelände ergibt die Anschaffung von Schwerlaststromern wirtschaftlich kaum Sinn. Bei Neubauten von Hallen und Lagern sollte diese Voraussetzung darum von Beginn an mitgeplant werden – etwa durch vorgerüstete Anschlusspunkte, Trafoflächen oder PV-Nutzung. Diese Überlegungen müssen für die Netzanschlusskapazität der Logistikimmobilie berücksichtigt werden, damit seitens des Energieversorgers genügend Leistung für die angedachten Ladepunkte zur Verfügung steht. Immerhin benötigt ein einzelner E-Lkw pro Ladevorgang mehrere hundert Kilowattstunden Energie. Für Ladeleistungen von 350 kW oder mehr ist eine leistungsfähige Mittelspannungsanbindung notwendig. Neben dem Selbstbekenntnis vieler Logistiker zum Thema Nachhaltigkeit mit teils äußerst ehrgeizigen Zielen hinsichtlich der CO 2 -Neutralität verschärfen sich auch die gesetzlichen Vorgaben: Seit Anfang des Jahres 2025 sind Besitzer von Nichtwohngebäuden mit mehr als 20 Stellplätzen laut Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) beispielsweise dazu verpflichtet, mindestens einen funktionsfähigen Ladepunkt zu errichten. Das gilt für Neubauten ebenso wie für Bestandsimmobilien. Damit sich diese Investitionen zügig amortisieren, kann es für viele Speditionen sinnvoll sein, Ladepunkte auf dem eigenen Speditionsgelände für Partnerunternehmen oder Kooperationsnetzwerke zu öffnen. In Verbindung mit digitalen Buchungssystemen könnte das den Ausbau eines dezentralen Schnellladenetzes wesentlich vorantreiben.  Das wichtige Thema Ladeinfrastruktur betrifft im Ergebnis nicht nur die Nutzer der Immobilien, sondern Bauunternehmer genauso wie Komponentenhersteller und Investoren. Die BUILDINX bringt als Business Plattform rund um die gesamte Wertschöpfungskette innovativer Logistik- und Industrieimmobilien sämtliche Akteure zusammen und lädt zum Dialog ein. Interessierte können vor Ort aus erster Hand mehr über Best Practices erfahren und mit den passenden Anbietern ins Gespräch kommen. Autor: Boris Kretzinger
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