Dark Stores – Lichtblick für die urbane Logistik?

5. Oktober 2023

Der Onlinehandel boomt seit der Coronapandemie wie nie zuvor. Umso wichtiger sind Last-Mile-Lösungen, um Transportwege und Zustellprozesse zu optimieren. Eine Möglichkeit dazu bietet Lagerfläche im urbanen Raum. So kann die letzte Meile der Supply-Chain erheblich verkürzt und Kosten gespart werden. Da Lagerhallen und Logistikimmobilien in Städten aber nur begrenzt verfügbar sind, müssen andere Lösungen her. Dark Stores und aufgegebene Warenhäuser können hier Abhilfe schaffen.

Leerstand sinnvoll nutzen

Leerstehende Shops und Restaurants müssen nicht ungenutzt bleiben. Diese sogenannten Dark Stores – Distributionszentren, die nur für den Online-Handel existieren und sich meistens in ehemaligen Supermärkten befinden – werden immer häufiger für logistische Zwecke verwendet. Der englische Begriff geht auf die Tatsache zurück, dass die großen Schaufenster der ehemaligen Läden für die neue Nutzung abgeklebt werden. Diese Lagerräume in Innenstädten bieten die ideale Voraussetzung, um den Zustellprozess auf der letzten Meile so einfach und schnell wie möglich zu gestalten. Da ist es kaum verwunderlich, dass hauptsächlich Quick-Commerce-Anbieter Dark Stores als Warenlager für sich entdeckt haben.  Lieferdienste wie Gorillas oder Flink haben so die Möglichkeit, ihren Kunden Lieferungen innerhalb von wenigen Minuten zuzustellen. 


Zusätzlich eröffnet sich dadurch die Option „Click and Collect“ für die Kundschaft anzubieten – denn durch die zentrale Lage der Dark Stores sind diese auch für Kunden gut zu erreichen. Wenn sie ihre fertig verpackte Ware selbst abzuholen, spart auch das Kosten und Zeit, weil die Zustellung durch den Dienstleister entfällt. Die Nähe zu dicht besiedelten Gebieten kann sich aber auch als Nachteil erweisen. Anwohner könnten sich durch den ständigen Verkehr und Lärm gestört fühlen, weshalb Dark Stores auch immer wieder in der Kritik stehen.

 

Aus Warenhäusern werden Lagerhäuser

Etwas anders sieht es bei leerstehenden Warenhäusern aus. Diese befinden sich meistens in Einkaufsvierteln und bieten eine weitere Möglichkeit für die Nutzung von Lagerfläche in Innenstädten. Warenhäuser reichen im Gegensatz zu Dark Stores über mehrere Stockwerke und gewähren somit eine große Fläche an Lagermöglichkeiten. Zusätzlich besitzen sie einige Eigenschaften, die für die Logistik wichtig sind. Sie weisen in den meisten Fällen eine geeignete Raumtiefe und Deckenhöhe auf und verfügen zudem über Lastenaufzüge – dadurch sind die Umbaukosten bei einer geplanten Nutzung eher gering. Die zentrale Lage in der Stadt bietet eine hervorragende Anbindung an die Infrastruktur. Auch unter dem Nachhaltigkeitsaspekt ist es sinnvoll, auf ein bereits bestehendes Gebäude zurückzugreifen – das verhindert eine zusätzliche Flächenversiegelung durch Neubauten.

 

Dark Stores und aufgegebene Warenhäuser sind also nicht nur zur Optimierung der letzten Meile eine hervorragende Alternative zu teuren Lagerneubauten in Ballungsgebieten. Durch die Zweitverwertung zahlen sie zudem auf den Nachhaltigkeitsgedanken ein, der gerade in der Logistik eine immer größere Rolle spielt.



Autor: Verena Zieringer

27. August 2025
Ladesäulen für elektrisch betriebene Fahrzeuge sind ein zunehmend wichtiges Thema für die Logistik. Die „Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur“ des Bundesverkehrsministeriums arbeitet am Aufbau eines entsprechenden Netzes, doch immer mehr Energieversorger und Speditionen nehmen das Heft beim Thema E-Lkw selbst in die Hand –das wirkt sich auf den Bau neuer sowie die Erweiterung bestehender Logistikimmobilien aus. Bis 2030 soll es in Deutschland rund 300 Lkw-Ladestationen entlang von Autobahnen geben, europaweit sogar mehr als 2.000 – diese Zahlen sind bereits in einer entsprechenden EU-Verordnung als Mindestziele festgelegt. Derzeit (2025) werden hierzulande knapp zehn Prozent dieser Zielvorgabe erreicht. Logistiker haben längst selbst Initiative ergriffen und an zahlreichen eigenen Standorten entsprechende Ladestationen für ihren elektrifizierten Fuhrpark installiert. Der Bedarf wächst ebenso stetig wie die Zahl der E-Lkw: Rund 80.000 von ihnen rollen aktuell über Deutschlands Straßen. Und immer öfter entscheiden sich auch kleinere Speditionen für die nachhaltigen Fahrzeuge. Eine deutschlandweite Übersicht der Ladesäulen auf Speditionshöfen fehlt allerdings bislang, weil sie als nicht-öffentliche Ladepunkte nicht von Registern wie dem der „Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur“ des Bundesverkehrsministeriums erfasst werden. Dabei könnten sie einen wesentlichen Teil zum Erfolg des Ladeausbaus beitragen. Denn damit der anhaltende Boom der E-Lkw nicht ins Stocken gerät, muss auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur an Logistikstandorten beschleunigt werden: Ohne Stromzapfsäule auf dem eigenen Speditionsgelände ergibt die Anschaffung von Schwerlaststromern wirtschaftlich kaum Sinn. Bei Neubauten von Hallen und Lagern sollte diese Voraussetzung darum von Beginn an mitgeplant werden – etwa durch vorgerüstete Anschlusspunkte, Trafoflächen oder PV-Nutzung. Diese Überlegungen müssen für die Netzanschlusskapazität der Logistikimmobilie berücksichtigt werden, damit seitens des Energieversorgers genügend Leistung für die angedachten Ladepunkte zur Verfügung steht. Immerhin benötigt ein einzelner E-Lkw pro Ladevorgang mehrere hundert Kilowattstunden Energie. Für Ladeleistungen von 350 kW oder mehr ist eine leistungsfähige Mittelspannungsanbindung notwendig. Neben dem Selbstbekenntnis vieler Logistiker zum Thema Nachhaltigkeit mit teils äußerst ehrgeizigen Zielen hinsichtlich der CO 2 -Neutralität verschärfen sich auch die gesetzlichen Vorgaben: Seit Anfang des Jahres 2025 sind Besitzer von Nichtwohngebäuden mit mehr als 20 Stellplätzen laut Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) beispielsweise dazu verpflichtet, mindestens einen funktionsfähigen Ladepunkt zu errichten. Das gilt für Neubauten ebenso wie für Bestandsimmobilien. Damit sich diese Investitionen zügig amortisieren, kann es für viele Speditionen sinnvoll sein, Ladepunkte auf dem eigenen Speditionsgelände für Partnerunternehmen oder Kooperationsnetzwerke zu öffnen. In Verbindung mit digitalen Buchungssystemen könnte das den Ausbau eines dezentralen Schnellladenetzes wesentlich vorantreiben.  Das wichtige Thema Ladeinfrastruktur betrifft im Ergebnis nicht nur die Nutzer der Immobilien, sondern Bauunternehmer genauso wie Komponentenhersteller und Investoren. Die BUILDINX bringt als Business Plattform rund um die gesamte Wertschöpfungskette innovativer Logistik- und Industrieimmobilien sämtliche Akteure zusammen und lädt zum Dialog ein. Interessierte können vor Ort aus erster Hand mehr über Best Practices erfahren und mit den passenden Anbietern ins Gespräch kommen. Autor: Boris Kretzinger
25. Juni 2025
Die Logistik gilt als Rückgrat der Wirtschaft – und sie wird in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Laut des aktuellen Branchenrankings der FutureManagementGroup erreicht die Logistik Platz 2 der 10 zukunftsweisendsten und robustesten Sektoren in Deutschland bis 2040. Diese Einschätzung basiert auf der Analyse von fünf zentralen Megatrends, die die kommenden Jahrzehnte prägen werden:
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Ab sofort können Tickets wahlweise für einzelne oder alle drei Messetage ganz bequem online erworben werden.
21. Mai 2025
Interview mit Stephan Dalbeck, Head of Business Development Industrial & Logistics | Germany, Colliers
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